Hergestellt wurde der Spiegel von Martin Trittelwitz, der ja auch schon  ein eigenes Buch  über das Thema Spiegelschleifen veröffentlich hatte. Zufällig lag bei ihm ein Sitallrohling von 472mm Durchmesser und 52 mm Dicke herum, und er erklärte sich bereit, mir einen Parabolspiegel mit ca.1:4 herzustellen. Da er noch nie solch einen großen geschliffen hatte, machte er mir sogar das Angebot, dass ich ihn nur nehmen müsse, wenn das Ganze auch hinhaut. Die sehr schnelle Öffnung machte ihm etwas Sorgen, aber da mein ganzes Herz an der deep-sky-Fotografie hängt, wäre auch  ein Spiegel, der kein "Planetenkracher" ist, wie er sich ausdrückte, für mich noch geeignet.

Diese Absprache und die Tatsache, im schlimmsten Falle mich nicht mit einer amerikanischen Firma rumschlagen zu müssen, ließen mich guter Dinge warten. Der Schliff war auch auf Grund der Härte des Substrates nicht ganz leicht. Nun, nach einigen Rückschlägen, die es halt häufig beim Schleifen gibt, lieferte Martin den Spiegel kratzerfrei und  unbedampft beim Tester ab.   Es ergab sich eine Oberflächengenauigkeit von  PV 0,26,   RMS  0,045 (alles bezogen auf Wellenfront) und ein Strehl von 0,92, also für ein fotografisches D.S.-Gerät  dieser Größe gute Werte.

Das Foto zeigt den Spiegel vor dem Belegen bei der Firma Tafelmaier in Rosenheim. Deren Beläge  hielten bei meinem ersten Newton ewig, auch die Vergütung der Korrekturplatte meines Schmidtteleskopes war ganz hervorragend. Vorher hatte ich mit Belägen einer anderen Firma schon nach kurzer Zeit Probleme, so dass ich mich ohne Zögern wieder für dieses Haus entschied, und zwar für eine Bedampfung mit 94% Reflektion.

Der Blick zu den Sternen entschädigte mich dann für die ganze Zeit der Planung, Bastelei, Warterei, und die nicht geringen Investitionen: ein völlig rundes, konzentrisches Beugungsbild am Stern, die Mechanik des Tubus und der Monti  bestechend, 120 kg Teleskopgewichte werden mit dem kleinen Finger geschoben , und natürlich mit dem Programm "The Sky" an das gewünschte Objekt herangefahren, das selbst im 10 mm Okular zentrisch ist. Auch erste Mondbeobachtungen haben mich begeistert, obwohl der Mond bisher nur knapp über mein Haus reichte, und die Szintillation teilweise heftig war.

Das fotografische first-light mit der SBIG 11k steht noch aus, aber ich bin mir sehr sicher, dass auch dabei etwas Ansprechendes herauskommt.

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